Blutegeltherapie
Anwendungsgebiete
Generell setzt man Blutegel nur bei Tieren über 6 kg an. In der Naturheilkunde für Tiere werden die Blutegel überwiegend bei Beschwerden des Bewegungsapparates eingesetzt. Sie verschaffen Schmerzlinderung und wirken entzündungshemmend. Der große Vorteil der Blutegeltherapie ist, dass sie Innere Organe nicht belastet und somit auch bei älteren Tieren angewendet werden kann. Muskelbeschwerden
Gelenkbeschwerden
Gefäßerkrankungen
Hautkrankheiten
Die Wirkung der Blutegeltherapie ist zurückzuführen auf die spezielle Zusammensetzung des Blutegelspeichels. Diesen sondert er in die Wunde ab während er Blut saugt.
Zusammensetzung
- Hirudin | Blutgerinnungshemmer |
- Calin | zuständig für die langfristige Nachblutung |
- Eglin | Entzündungshemmer |
- Bdelline | Enzymhemmend |
- Destabilase | Auflösung von Blutgerinnseln |
- Hyaluronidase | Antibiotische Wirkung, lokale Gefäßerweiterung |
- Apyrase & Kollagenase | Hemmung der Thromboyten-Aggregation |
Die Anzahl der verwendeten Blutegel ist abhängig von Gewicht, Größe und Krankheitsart des Patienten, und somit vom Behandler zu entscheiden. Bei chronischen Krankheiten wird die Behandlung in individuell auf den vorliegenden Krankheitsfall in kurzen Zeitabständen wiederholt. Eine Behandlung kann zwischen 30 Minuten und 2 Stunden dauern. Das bestimmt der Blutegel. Der Biss eines Egels tut nicht weh. Während er saugt sondert er immer wieder seinen Speichel ab, was ein leichtes Brennen (etwa mit der Berührung einer Brennessel vergleichbar) hervorruft. Er fällt von alleine ab, wenn er fertig ist. Danach entsteht eine Nachblutung, die eine entstauende und reinigende Wirkung hat.
Die leichten Nachblutungen die nach dem Abfallen entstehen, sollten nicht gestillt werden. Eine leichte Abdeckung ist aber zu empfehlen, da sich im Stall und auch auf der Weide Insekten/Parasiten, an der Bisswunde festsetzen könnten.